Empfehlungen für die Kapha-Zeit

22.03.24

Dr. Wolfgang Schachinger

Empfehlungen für die Kapha-Zeit

Was passiert während der Kapha-Jahreszeit (Frühjahr) im Körper?

Die klassischen Texte der Ayurveda-Medizin beschreiben sehr schön, wie rasch zunehmende Wärme in der Natur die Körperfunktionen verändert. Dabei spielt die Auflösung von im Winter angesammelten Schlacken eine wichtige Rolle. Durch die kalten Außentemperaturen im Winter, die den Körper austrocknen, werden die Schlacken schlechter aus dem Körper abtransportiert. Sobald es wärmer wird, weiten sich die feinsten Körperkanäle und ein Strom von Altlasten kann den Körper verlassen. Wenn dieser Vorgang unkontrolliert abläuft, kann es sehr leicht zu viralen oder bakteriellen Infekten kommen. Auch die Anfälligkeit gegenüber Pollen und anderen Allergenen ist in dieser Jahreszeit am stärksten.

Was ist Kapha?

Die Funktionsprinzipien Vata, Pitta und Kapha beschreiben strukturellen Aufbau und zeitliche Abläufe im menschlichen Körper und in der Natur. Kapha ist den Elementen Erde und Wasser zugeordnet, es hat die Qualitäten schwer, kalt, langsam, klebrig und ölig. Aufkeimen, Fruchtbarkeit und physische Struktur wird von Kapha erwirkt. Kapha beinhaltet die Ressourcen für einen Neubeginn. Auch der Neustart der Natur nach dem Winter beruht auf der Kraft von Kapha. Wenn Kapha in Balance ist, entwickelt sich alles prächtig. Alles erblüht und duftet in der Natur.

Jahreszeiten-Wechsel beim Menschen

Im Gegensatz zu alten Zeiten leben wir Menschen heute nicht mehr im Rhythmus mit den Jahreszeiten. Uns fehlt heutzutage der „Winterschlaf“. Die Hektik des Alltags ist in unseren Zeiten im Winter gleich wie im Sommer. Dadurch, dass wir im Winter weniger Ruhe bekommen als Generationen vor uns, sind wir auch weniger gut vorbereitet auf den Neubeginn der Natur im Frühjahr. Wir sind also einer Zunahme von Kapha unvorbereitet ausgeliefert. Dadurch sind wir wesentlich anfälliger für typische Kapha-Störungen und Krankheiten. Dazu gehören neben der Frühjahrsmüdigkeit Infekte und Allergien. Alljährlich treffen uns zu dieser Jahreszeit Wellen von Viren, und wenn wir dagegen resistent sind, können uns Pollen ärgern.

Rechtzeitig Kapha reduzieren

Die Vorgabe aus den klassischen ayurvedischen Texten lautet: Entschlacken zum Jahreszeitenwechsel und Einhalten einer Kapha-ausgleichenden Ernährung. Diese Ernährung sollte besonders leicht sein, weniger Öle und Fette als im Winter enthalten, vorwiegend warm und gekocht, und besonders gut gewürzt sein. Exotische Gewürze wie Pfeffer, Ingwer und Kurkuma bringen ebenso wie heimische Küchen- und Wildkräuter (Bärlauch, Kresse, Brennnessel, Giersch, …) die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb vermehrt auf den Tisch. So wird Kapha in der Ernährung wirksam reduziert.

Kapha und Bio-Rhythmen

Von Sonnenaufgang bis 10 Uhr und von Sonnenuntergang bis 22 Uhr herrscht Kapha in der Natur vor und bestimmt auch körperliche Abläufe. Wenn wir untertags fit und vital sein wollen, ist es wichtig, vor der Kapha-Zeit, also vor Sonnenaufgang, zu erwachen und den Körper mit etwas Bewegung gleich in Schwung zu bringen. Wer sich am Beginn der Kapha-Zeit morgens bewegt, vertreibt Müdigkeit und Schlacken. So startet man energievoll in den Tag.

Am Abend sollte man die körperliche Schwere, die sich in der Kapha-Zeit von 18 – 22 Uhr einstellt, dazu nutzen, den Schlaf besonders tief und erholsam zu machen. Voraussetzung dafür ist, zwischen 20 und 22 Uhr ins Bett zu gehen und das Licht abzudrehen. So kann man rasch einschlafen und schnell in die erste Tiefschlafphase eintauchen. Wenn man das so macht, ist man auch am nächsten Morgen rechtzeitig ausgeschlafen und kann leicht ohne Wecker aufstehen.

Kapha und Stimmung

Kapha hat viel mit unserer Stimmung zu tun. Ist Kapha in Balance, kann der Körper reichlich Botenstoffe produzieren, die Glück und Wohlbefinden hervorrufen. Das ist der natürliche Zustand unseres Geistes. Frühjahrsmüdigkeit, dumpfer Geist und negative Gedanken sprießen immer dann, wenn Kapha zu viel ist. Ein Zuviel an Kapha wird vor allem auch durch nicht beseitigte Schlackenstoffe (Ama) bewirkt. Von unseren tausenden Teilnehmern an der Kräuter-Entschlackung hören wir immer wieder, wie befreiend und beglückend es sich anfühlt, wenn man die Entschlackung erlebt hat. Dieses Wohlbefinden gehört zu den wichtigsten Faktoren, die unser Immunsystem stärken.

Wer glücklich ist, wird nicht so leicht krank!

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